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Sommerkahl siegt in Laudenbach

SG Laudenbach/Westerngrund - TuS Sommerkahl 1:5 (1:2)

Aufstellung TuS: R. Jordan - J. Hefter, P. Dorn, S. Becker (72. M. Dorn), F. Kraus - J. Schlämmer (37. L. Schickling), J. Steigerwald - S. Otten (62. M. Schlämmer), M. Maier, S. Schloth (86. S. Otten) - K. Schickling (C)

Tore: 1:0 P. Kucharczyk (2., DF), 1:1 J. Steigerwald (25.), 1:2 M. Maier (30.), 1:3 S. Schloth (66.), 1:4 K. Schickling (68.), 1:5 K. Schickling (77., HE);

Gelb-Rot: P. Dorn (36.);

Statt des zum Abschluss des Trainingswochenendes angesetzen Tests gegen den 1. FC Mömbris gab es nach der am Freitag zuvor überstandenen ersten Pokalrunde eine Auswärtsreise zur SG Laudenbach/Westerngrund, die aus nachvollziehbaren Gründen im Vorfeld keine großen Begeisterungsstürme ausgelöst hatten. Nichtsdestotrotz nutzte Trainer Julian Steigerwald die Gelegenheit, dem Nachwuchs die Chance zu geben, sich zu zeigen. Neben Jonas Hefter, der in der Vorbereitung bereits mehrere Male in der Startelf stand, durften sich daher auch Johannes Schlämmer und Samuel Otten von Beginn an beweisen. Johannes ersetzte Tobias Gries auf der Doppelsechs, Samuel Matthias Schlämmer auf der rechten Außenbahn.
Darüber hinaus gab es im Vergleich zum Freitag nur eine Änderung, in der Innenverteidigung lief Philipp Dorn anstelle von Leon Schickling auf. Gar nicht im Kader waren Jan Stenger, Alex Stürmer und Stefan Leuschner, während Michael Dorn, der zuletzt im Februar für die erste Mannschaft aktiv war, sein Comeback gab.

Zu Beginn schien die Partie zunächst einmal ihren gewohnten Gang zu nehmen. Als Philipp Dorn einige Meter vor dem eigenen Strafraum den Ball mit dem Körper gegen einen Angreifer der Hausherren behauptete, sah der Schiedsrichter ein Foulspiel und sprach der SG daher einen Freistoß zu. Was dann allerdings Patrick Kucharczyk aus der Chance machte, war Extraklasse. Er setzte das Leder vollkommen unhaltbar in den linken Winkel.
Somit ließen sich unheimliche Parallelen zum vergangenen Herbst erkennen, als Laudenbach/Westerngrund nach einem umstrittenen Foulelfmeter ebenfalls sehr früh in Führung gegangen und der TuS in der Folge vergeblich angerannt war. Auch in dieser Begegnung vergaben wir die erste dicke Möglichkeit. Simon Schloth eroberte am linken Strafraumeck der Gastgeber den Ball und legte diesen in die Mitte auf Kai Schickling, der freistehend an Schlussmann Christoph Ritter scheiterte. Auch auf der Gegenseite folgte aber in den Minuten darauf der eine oder andere gefährliche Abschluss. Erneut Kucharczyk brachte einen Schlenzer gefährlich in Richtung Tor, der Versuch strich aber am rechten Pfosten vorbei. Nach einem Missverständnis von Philipp Dorn und Torwart René Jordan bekam die SG außerdem einen indirekten Freistoß aufgrund von Rückpass an der Strafraumgrenze, der allerdings in der Mauer landete.
Insgesamt tat die Gastmannschaft allerdings mehr fürs Spiel und drehte dieses in der Folge innerhalb weniger Minuten. Zunächst machte Max Maier eine Situation, die eigentlich bereits festgefahren schien, wieder gefährlich, indem er von der Grundlinie den heranstürmenden Julian Steigerwald bediente. Der Spielertrainer ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen und schoss links unten ein. Nur fünf Zeigerumdrehungen später war es dann Max selbst, der in halbrechter Position vor dem Strafraum von Kai bedient wurde, aufdrehen und links unten verwandeln konnte.
Kurz vor dem Pausentee wurde es dann noch einmal verwirrend. Nach einem eigentlich recht harmlosen Zweikampf im Mittelfeld zitierte der Unparteiische Philipp zu sich, um ihm die gelbe Karte zu zeigen - und verwies ihn daraufhin plötzlich mit dem gelb-roten Karton vom Feld. Eine Entscheidung, die für viel Unverständnis aufseiten der Gäste sorgte.

In Überzahl erwartete man, dass die Platzherren nach dem Seitenwechsel auf den Ausgleich drängen würden, doch überraschenderweise kam es ganz anders. Der TuS übernahm hier nach und nach immer deutlicher das Kommando. Allerdings dauerte es eine Viertelstunde, ehe man die erste nennenswerte Torchance im zweiten Abschnitt verbuchte. Auf der rechten Seite wurde Max Maier geschickt, dessen Schuss jedoch genau bei Ritter landete.
Nach einer guten Stunde Spielzeit machten wir dann aber endgültig alles klar. Zunächst scheiterte der groß aufspielende Simon nach einer Freistoßflanke von Fabian Kraus noch mit einem Kopfball am starken Ritter. Nur wenige Augenblicke später durfte der Neu-Linksaußen, der im vergangenen Jahr in der zweiten Mannschaft als sicherer Elfmeterschütze aufgefallen war, in der ersten Garde bis dato aber noch auf seinen ersten Treffer wartete, sein Premierentor bejubeln. Mit einem schönen Doppelpass mit Max spielte sich der 19-jährige auf der linken Seite durch und schob das Leder ins lange Eck. Kai, der kurze Zeit später mit einem Distanzschuss traf, machte den erneuten Doppelschlag perfekt und sorgte gleichzeitig für die endgültige Entscheidung. Der SG, die bereits in den Minuten zuvor völlig wider erwarten mehr und mehr platt wirkte, hatte man nun komplett den Stecker gezogen.
Der TuS spielte den Rest der Partie recht locker runter und schraubte das Ergebnis per Strafstoß sogar noch einmal in die Höhe. Eine halbhohe Hereingabe von Julian bekam ein Verteidiger in der Mitte an den Arm und Kai verwandelte den Elfmeter sicher mit einem Schuss in die Mitte.

Auch wenn es nur ein Pokalspiel war, so war dieser Erfolg dennoch eine Erlösung. Endlich zeigte man mal wieder, dass man auch in Laudenbach noch gewinnen kann und nach Jahren voller Häme und Spott, die man hier ertragen musste, tat es wohl allen Sommerkahlern in der Seele gut, hier einmal einen Sonntag lang genießen zu können, wie es mit zunehmender Spielzeit immer ruhiger auf dem Sportplatz wurde.
Sicherlich ist ein solcher Vergleich nicht überzubewerten, dennoch zeigte man sich in vielen Bereichen schon um einiges besser als in den Vorwochen und vielleicht ist diese Partie nach einer durchwachsenen Vorbereitung tatsächlich ein Brustlöser zur rechten Zeit. Auch die konditionelle Arbeit, die insbesondere nach dem Marktpokal, als man hier noch erhebliche Defizite aufwies, hat sich sichtbar gelohnt. Es war schon sehr erstaunlich, dass die TuS-Elf am Ende ihres Trainingswochenendes, nach dem Mannschaftsabend auf dem Vormwälder Handkäsfest und mit einem Morgenlauf über mehr als acht Kilometer in den Knochen, trotz fast 60-minütiger Unterzahl am Ende das wesentlich fittere Team war. Nichtsdestotrotz gilt es natürlich, weiter zu arbeiten, denn zum Saisonauftakt kommt am kommenden Sonntag mit der SG Schimborn bereits ein ganz anderes Kaliber auf uns zu.